Am Ostersamstag 2001 war ich wieder an den Teichen in Welver-Dinker unterwegs. Da ich mit entsprechend viel Publikum rechnete,  aber in Ruhe einige neue Montagen und Köder ausprobieren wollte und mir außerdem zum Geburtstag ein Gutschein zum Teichmieten geschenkt wurde, mietete ich mir einen relativ flachen Teich. Ich mietete deswegen einen flachen Teich, da bei den noch recht kalten Temperaturen sich das Wasser hier schneller erwärmt und ich im flachen Wasser das Verhalten der Forellen bezüglich meiner Köder besser beobachten konnte. Um Herauszufinden, ob die Forellen gerade diesen Köder bevorzugen oder nur auf ihn beissen, weil nichts anderes im Wasser war, angelte ich zeitweise mit vier Ruten gleichzeitig.
Nachdem ich die erste Rute mit einem schwimmenden Sbirolino und einem Köderkombi aus Bienenmaden und Maden ausgeworfen hatte, schafte ich es erst gar nicht die zweite Rute zu montieren, bevor die erste Forelle am Haken saß. Bevor ich überhaupt zwei Montagen gleichzeitig im Wasser hatte, hatte ich schon die ersten drei Forellen in der Kühlbox.
Beim ersten Besatz hatte ich inzwischen drei Montagen im Wasser: schwimmender Sbirolino mit Bienenmaden-/Madenkombi, Grundrute mit Angelraupen, Maden und Troutbait sowie eine Stipprute mit Bienenmade, Lachsei und Made. Die Bisse der Forellen sind zu Anfang auf diese Montagen gleichermaßen so gut gekommen, daß zeitweise keine einzige Montage im Wasser war und ich gar nicht zum Schleppangeln gekommen bin. Da aber an den benachbarten Teichen mit Schleppmontagen ebenso gut gefangen wurde, gehe ich davon aus, daß ich auf geschleppten Forellenteig ebenso viele Bisse bekommen hätte.
Wie gewohnt legte sich der Beissrausch der Forellen, nachdem ohnehin fast der gesamte neue Besatz an Land war. Da aber zudem noch reichlich Altbestand im Teich vorhanden war, began ich mit dem Schleppangeln, was mir weitere Forellen einbrachte. Dabei konnte ich im flachen Wasser beobachten, daß die Forellen in Rudeln dem geschleppten Teig folgten und immer wieder kurz vorm dem Teig abdrehten. Schließlich bekam ich auf meine Montagen überhaupt keinen Biß mehr, obwohl man im Teich überall Forellen jagen und springen sehen konnte. Selbst nach dem zweiten Besatz bekam ich kaum mehr Bisse. Da die Forellen dem geschleppten Teig immer noch mit Interesse verfolgten, probierte ich der Reihe nach meine gesamte Farbpalette aus. Nachdem die sonst so erfolgreichen Farben wie weiß, chartreuse, orange, gelb und blau keinen Erfolg brachten, änderte sich dies schlagartig mit dem grasgrünen (Spring Green) Trout Bait von Berkley. Die Forellen waren danach so verrückt, daß man damit nicht einmal schleppen mußte. Selbst auf Forellenteig, der lieblos an den Haken einer Stippangel geknetet worden ist, bekam ich innerhalb einer Minute einen weiteren Biß. Andere Farben hingegen wurden weiterhin ignoriert.
Nachdem ich über eine Stunde keinen einzigen Biß mehr auf meine Montagen bekommen hatte, packte ich gegen 16:00 meine Ruten ein und zählte den Inhalt meiner Kühlbox. Mit 30 Forellen, d.h. mit ungefähr 10 Forellen aus dem Altbestand des Teiches, konnte ich durchaus zufrieden sein. Auch wenn das Angeln mit mehreren Anglern an einem Teich einen gewissen Reiz hat, ziehe ich einen Teich für mich alleine vor, bevor ich an Haupttagen mit anderen Anglern im 2-Meter-Abstand nebeneinander am Teich stehe. Denn da ist Streß mit den Nachbarn schon vorprogrammiert. Und am Teich will ich mich entspannen – Streß habe ich im Job schon genug.
Auch wenn man einen Neuling oder seinen Junior mit an den Teich nimmt und unterstützen möchte, kann ich nur zur Anmietung eines Teiches raten.

Fazit: Zum Testen und Erlernen neuer Methoden oder auch zum streßfreien Angeln an Haupttagen lieber einen Teich mit Freunden oder für sich alleine mieten.