Am Ostersamstag 2002 fand wie geplant ein Praxis-Seminar statt, wofür ich eigens einen mittelgroßen Teich gemietet hatte. Wie manche Angler es vielleicht selbst festgestellt hatten, waren die Forellen zu diesem Zeitpunkt mehr als launisch, Tagestouren in der Karwoche mit weniger als 10 Forellen selbst für “Spezialisten” die Regel waren. Da ich mir bereits Freitagabend unseren Teich angeschaut hatte, vermutete ich eine Erklärung dafür zu haben: Die Teiche wurden systematisch von den Schleppanglern mit ihren Spinnerplättchen regelrecht zerwühlt. Da ich schon mehrmals erlebt hatte, daß man mit Spinnerplättchen einfach zu viel Unruhe in einen Teich bringt, bat ich am Samstag allen Teilnehmern bis zu unserem Besatz überhaupt nicht, auch nicht mit Teig zu schleppen und generell die Spinnerplättchen bis zum Schluß in der Kiste zu lassen.
Nachdem einige Angler vor dem Besatz und erst recht nach dem Besatz reichlich Fische mit ihren unauffälligen Stand-Montagen erbeutet hatten, packte ein Teenie doch seine Spinnerplättchen aus. Er fing damit zwar einige Fische, aber durch die Unruhe, die ein Spinnerplättchen erzeugt, bissen die Forellen erst kaum und dann gar nicht mehr auf Standmontagen oder sonstige Schlepp-Montagen ohne Spinnerplättchen.
Bedingt durch die vielfachen Fehlbisse, mehr als die Hälfte der Bisse konnte nicht verwertet werden oder die Forellen sind beim Drill ausgeschlitzt; brach somit richtig Unruhe im Teich aus.
So wurde dann auch von der zweiten Besatzhälfte (60 Forellen) weniger als die Hälfte gefangen – der Teich war sozusagen tot geblinkert! In den anderen Teichen wurden noch regelmäßig Forellen gefangen, aber bei uns im Teich gab es über Stunden praktisch keinen Biß mehr! Die ersten Bisse gab es dann auf Stand-Montagen in dem Bereich, die ich während der Beiss-Flaute als Tabuzone für das Schleppangeln erklärt hatte.

Spinnerblättchen und sonstige Montagen die sehr wiel Wirbel im Wasser produzieren, erzeugen in kleineren und mittelgroßen Teichen so viel Unruhe, daß diese nach kürzester Zeit für Stunden praktisch “bißfrei” werden. Deshalb sollten sie möglichst gar nicht oder erst zum Angelende eingesetzt werden. Nicht umsonst sind in einigen Teichanlagen Spinnerplättchen generell oder einige Stunden direkt nach dem Besatz verboten.

Nachtrag: Einige Tage später fingen an selben Teich zwei Angler in aller Ruhe bis Mittag rund 50 Forellen,
an dem einen Tag zuvor erneut einige Teenies den Teich erneut zerwühlt hatten….