Fleischmaden
Der universellste Lebendköder ist die Fleischmade. Aufgrund ihrer Quirligkeit sind Fleischmaden ein idealer Forellenköder, der alleine als auch kombiniert mit fast allen anderen Ködern eingesetzt werden kann. Deshalb sollte man grundsätzlich eine Dose mit frischen (!) Maden dabei haben. Die Frische bzw. Nichtfrische kann man gut erkennen, wenn man sich die Maden etwas genauer ansieht. Wenn man in ihnen einen kleinen schwarzen Strich (der Magensack) erkennt , sind sie wenigstens noch einen Tag brauchbar, wenn sie gut gekühlt gelagert werden.
Beim Angeln bringt es manchmal mehr Erfolg, die Maden zu veredeln, indem man ihren penetranten Ammoniakgeruch überdeckt. Sei es nun mit einem Flavour (Duftstoff), in den die Maden am Haken kurz getunkt bzw. besprüht werden oder ein entsprechendes Pulver direkt in die Madendose gegeben wird. Bei letzterem sollte man es nie auf die gesamte Dose anwenden. Erstens verbraucht man dann mehr von der Madenwürze und zweitens weiss man nie, ob unparfümierte Maden später doch mehr Erfolg bringen würden.
Wenn man Maden alleine an der Grundrute einsetzen möchte, muß man sie auftreibend machen. Am einfachsten geht dies mit schwimmenden Forellenteig, Styropor-Kügelchen oder Marshmellos.
Ein kleiner, aber manchmal sehr wirkungsvoller Unterschied können rot gefärbte Maden sein, wenn die Forellen mal wieder recht argwöhnisch sind. Gerade in Regionen, in denen man nur schwerlich rote Maden bekommen kann, wird die Mühe solche Maden doch noch zu bekommen, meist recht erfreulich belohnt.
Nachtrag: Eine wirkliche Alternative zu roten Maden sind die künstlichen Maden von Berkley!
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 0 Grad Celsius
Bienenmaden / Große Wachsmotte (Galleria mellonella)
Hinweis vorab: Die hier genannten „Bienenmaden“ haben nichs mit Bienen zu tun, sondern sind Larven der Wachsmotte.
Ohne Bienenmaden in der Köderkiste gehe ich nicht mehr an den Teich. Dafür habe ich schon zu oft mit ihnen noch etwas gefangen, wenn bei den anderen Anglern nichts mehr lief. Und ob es Zufall war, daß ich meine zweistelligen Lachs-Forellen bis jetzt immer nur auf einem Cocktail mit Bienenmaden gefangen habe, weiss ich nicht….
Da sie aber nicht gerade lebendig am Haken sind, sollte man sie stets als Cocktail mit Maden oder zum Schleppen einsetzen.
Beim Schleppen sollte man zwei Bienenmaden “L-förmig” auf einen langschenkligen Haken aufziehen: Ein Made in ganzer Länge auf den Hakenschenkel und die zweite Made zur Hälfte auf den Hakenbogen aufziehen.
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 10 bis 15 Grad Celsius
Mehlwürmer
Bevor ich Bienenmaden kannte, waren Mehlwürmer stets dabei; was jetzt aber auch noch immer der Fall ist. Denn Mehlwürmer kann man gekühlt wirklich monatelang aufbewahren, wenn sie ab und zu neue Weizenkleie eingestreut bekommen. Kombiniert mit Maden, auftreibend am Grund oder mit zwei (kleinen) Mehlwürmer an der Oberfläche, habe ich im Sommer so manchen anderen Angler neben mir frustriert.
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 6 bis 8 Grad Celsius
Zophobas
Praktisch identisch mit Mehlwürmern – sind bloß größer und deutlich agiler!
Regelmäßig noch fängiger als Bienenmaden!
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 6 bis 8 Grad Celsius
Heuschrecken
Bei diesem Köder werden nicht nur Groß-Forellen an meinem Bach schwach; er kann im Sommer darüber entscheiden, ob die Kühlbox leer bleibt oder der Tragegriff kurz vorm durchbrechen ist. An der Oberfläche angeboten, können ihm im Sommer allenfalls noch Mehlwürmer das Wasser reichen, wenn die Forellen an Oberfläche nach Insekten lauern.
Wenn man sie nicht selbst sammeln kann, so kann man sich alterntaiv Heimchen aus dem Tierfutterbedarf besorgen.
Lachseier / Rogen
Ein Köder, der im Winter über Schneidertage oder Feiertage entscheiden kann (im Fangtagebuch “Eiskalt erwischt”). Was im Sommer die Heuschrecke sein kann, ist für den Winter das Lachsei / ein Stück Rogen. Wenn die Forellen im Fressrausch sind (ein Angler in einem Teich neben mir fing mal mit Rogen, mehr als 50 Forellen; er hatte nach dem Einwurf innerhalb von 10 Sekunden immer den nächsten Biß), kann man ein Lachsei oder Rogen einzeln anbieten. Ansonsten empfehle ich, den Haken zusätzlich mit einigen Maden zu garnieren. Was die Farben betrifft, sollte man neben orangen und roten Lachseier es auch mal mit chartreusen oder weißen Eiern probieren; die Farbe hier manchmal ebenso entscheidend sein kann, wie bei Forellenteigen.
Köderfische
Dieser Köder kann bei einem Mischbesatz des Teiches für nette Überraschungen sorgen. Aber auch sonst, habe ich im Frühjahr und im Herbst schon Tage erlebt, daß die Forellen nur auf Köderfische an der Pose bissen.
Teboraupen / Angelraupen
Diese Raupen sind ein interessanter Köder, den man ähnlich wie Bienenmaden einsetzen kann. Mit ihrem Preis von knapp 4 Euro für 20 Stück sind sie allerdings um einiges teurer. Auch aufgrund ihrer Temperaturempfindlichkeit (kalte Kühlschnränke und heiße Kofferräume sind Gift), muß man sie nicht immer dabei haben. Laut einiger Kollegen sind sie allerdings auf Grund angeboten, ein wahrer Aalkiller. Persönlich habe ich sie bisher nur als Ersatzköder eingesetzt, wenn keine Bienemaden mehr greifbar waren.
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 6 bis 8 Grad Celsius
Würmer
Würmer können ein guter Alternativköder sein, wenn alles andere von den Forellen beachtet wird. Aufgrund ihrer Größe eignen sich Rotwürmer und Gelbschwänze am Besten für Forellen. Dentrobena und Tauwürmer sind eher was für den Beifang und eignen sich nur als Stück oder in kleineren Ausführungen für Forellen.
Empfohlene Lagertemperatur vom Großhändler: 5 bis 8 Grad Celsius
Dosenmais
Eigentlich ein untypischer Forellenköder, aber in manchen Gewässern einer der besten Köder und ein guter Alternativköder, den man am Besten mit Fleischmaden kombiniert.
Aber auch so mancher Beifang zeigt dafür gerne Interesse. Dabei sind Versuche mit gefärbten und aromisierten Maiskörnern deutlich erfolgreicher, als mit normalen Dosenmais, wenn damit doch öfters am Teich geangelt wird.
Kombinationsköder
Besonders bei “Altbeständen”, die schon einige Male Bekanntschaft mit Angelhaken gemacht hatten, hat man mit Kombi-Ködern meist doch noch eher Erfolg, als mit Mono-Ködern. Gerade unbewegliche / tote Köder wie beispielsweise Mais, eingelegte Krabben oder Forellenteig kann mit einigen Fleischmaden Bewegung verleihen. Hierzu werden die Maden möglichst nur durch oberste Hautschicht am Kopfende am (dünndrähtigen) Haken befestigt, damit sie möglichst lange aktiv bleiben.
Krabben
Gerade zur kälteren Jahreszeit immer wieder einen Versuch wert sind Krabben. Sei es frische vom Fischhändler oder eingelegte aus dem Glas. Angeboten werden sie entweder auftreibend an der Grundangel oder langsam gezupft an der Scheppangel.